Sickerteich

Dieser künstliche Bachlauf sorgt nicht nur für eine schöne Atmosphäre im Garten, sondern dient gleichzeitig als Regenrückhaltebecken und lässt das Regenwasser langsam im Boden versickern.

Für den Teich:

Werkzeug:

Für den Steg:

Werkzeug:

Zeitaufwand: Ca. drei Wochenenden

Von unserer Regenrinne führt ein Rohr durch den Garten direkt in den Fluss. Die Einleitung von Wasser ist in Bayern unter Bedingungen erlaubt, wie hier nachzulesen ist, jedoch ist es aus ökologischer Sicht besser, das Wasser auf dem Grundstück zu halten und vor Ort versickern zu lassen. Hierfür eignet sich ein Sickerteich. Über einen mit Teichfolie ausgelegten Bachlauf wird das Wasser von der Hauswand weg geleitet und am Ende versickern gelassen. Hierfür habe ich zunächst einen Graben ausgehoben. Wichtig ist, dass der Graben etwas entfernt vom Haus endet und dass ein leichtes Gefälle besteht, damit das versickernde Wasser von der Hauswand fern bleibt.

Der Graben hat eine Tiefe von 50 cm und ist ca. 170cm breit. Ich habe mehrere kleine Becken angelegt, welche über mit Ziegelsiteinen geschützten Stautufen voneinander getrennt sind. Pro Staustufe sollten 3 bis 5 cm Gefälle entstehen. Hier sollte man unbedingt mit einer Wasserwaage arbeiten. Hat man keine lange Wasserwaage, kann man auch einen transparenten schlauch verwenden und teilweise mit Wasser füllen. Hält man nun die Schlauchenden nach oben und lässt die Luftblasen entweichen, ist der Wasserpegel auf beiden Schlauchseiten immer gleich hoch. Das letzte Becken ist etwas tiefer und größer. Es dient als mini-Teich und Sickerbereich. Es kann eine große Wassermenge aufnehmen und langsam an den Boden abgeben. Für starken langanhaltenden Regen kann über einen Überlauf das Wasser in den Fluss fließen.

Damit der Bachlauf geschützt ist, habe ich ein Wurzelschutzflies sufbereitet. Dies schützt die Teichfolie vor Steinen und einwachsenden Wurzeln von den umliegenden Bäumen. Vor dem Einbringen sollte der Untergrund gründlich von Steinen und Wurzeln befreit werden. Zudem sollte sich möglichst kein Dreck auf dem Flies befinden.

Im Anschluss habe ich die Teichfolie aufgelegt und testweise mit Wasser befüllt. Die Teichfolie sollte nicht auf Spannung sein jedoch auch möglichst wenig Falten werfen. Ich habe mich für eine 1mm dicke EPDM (Kautschuk-) Folie entschieden. Ist die Folie nicht lang genug, kann man sie am Übergang zwischen zwei Becken verkleben. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass beide Folien jeweils in das andere Becken überlappen und dass die Folie des höher liegenden Beckens über die des tiefer liegenden Beckens geht. Der Seitliche Rand der Folie sollte nicht mit Erde bedeckt werden, da das Wasser sonst über die Kapilarwirkung raus gesaugt wird. Über das unterste Becken habe ich einen kleinen Steg gebaut. Hierfür habe ich zwei alte Balken hergenommen und mit vier kleinen Fundamenten im Boden verankert. Darauf habe ich ein paar Bretter verschraubt.

Den Bachlauf habe ich mit dem Erdaushub wieder aufgefüllt. In der Mitte habe ich eine ca. 40cm breite und 20 cm tiefe Rinne für das Wasser gelassen. Das Ufer sollte nicht zu steil sein, um Tieren den Ein- und AUsstieg zu erleichtern. Das unterste Becken habe ich tiefer gemacht. Zudem besitzt das unterste Becken keine Kapilarsperre. Die Folie endet ca. 10 cm unter dem Bodenniveau. So kann das Wasser langsam in das umliegende Erdreich versickern. Zwischen den Becken und am Rand habe ich ein paar Findlinge verteilt, diese dienen als Trittsteine, um später Unkraut jäten zu können, ohne nasse Füße zu bekommen. Das alte Abflussrohr habe ich im Boden belassen, hier kann später mal eine solarbetriebene Teichpumpe angeschlossen werden, um das Wasser im Sommer umzuwälzen. Doch auch ohne Teichpumpe bleibt dank der Staumauern immer genug Wasser in den Becken. Den Uferbereich habe ich mit Sumpfpflanzen bepflanzt. Ich werde an dieser Stelle ein Update posten, wenn alles schön angewachsen ist.


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