Steingarten anlegen

Trockene sonnige Standorte an der Hauswand eignen sich prima, um einen pflegeleichten Steingarten anzulegen. Neben Hauswurzen und Sedumarten gibt es einige in Deutschland winterharte Kakteen und wenn es erstmal angewachsen ist, muss man nichts gießen und es kommt kaum Untraut durch. Ganz nach dem Motto: Steingarten statt Schottergarten

Ich hatte eine ca. 5x2 Meter große schmuddelige Ecke an der Hauswand. Hier lagerte Altmetall und Müll. Die sonnige, trockene Lage an der Südostseite unter dem Dachvorsprung ist perfekt für ein Steingartenbeet geeignet. Wichtig ist, dass der Boden ordnungsgemäß vorbereitet wird. Der Boden sollte sehr sandig und durchlässig sein. Auf einem lehmigen Boden sind viele spezialisierte Arten nicht konkurenzfähig. Deshalb galt es erstmal, die alte Bodenschicht zu entfernen.

Material:


Werkzeug:

Unter dem Gras befand sich teilweise sogar Asphalt, den ich mit einer Flex entfernen musste. darunter befand sich Bauschutt, hauptsächlich ZIegelsteinbruch von einer ehemaligen Ziegelei in der Nähe. Der Boden war extrem verdichtet. Ich habe die Erde eine Spatentiefe tief ausgehoben, durchgesiebt und Müll und Bauschutt entfernt. Anschließend habe ich etwa 1/3 Sand sowie 1/6 Perlit und 1/6 Blähton in die Erde eingearbeitet. Dadurch wird der Boden extrem locker und das Wasser kann schnell in die tieferen Bodenschichten gelangen. Steinbeetpflanzen sind mit ihren tiefen Wurzeln darauf spezialisiert.

Die Erde habe ich ungleichmäßig verteilt, so dass ein paar Hügel und Mulden entstehen. Das gibt dem Beet eine visuelle Tiefe und macht es interessanter. Zudem bekommt man mehr Mikrostandorte für verschiedene Pflanzen. Die Findlinge habe ich verteilt und mit Erde und Sand bedeckt. Es sieht viel natürlicher aus, wenn von Steinen nur ein Teil raus schaut und nicht der tein lose oben auf der Erde liegt. Mich faszinieren Pflanzen welche sich für diese sonnige und trockene Umgebung spezialisiert haben schon lange. Durch den Klimawandel wird es in Deutschland immer trockener und Franken gehört schon jetzt zu einer der trockensten Regionen in Deutschland. Da ist es gut, im Garten darauf zu achten, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen.

Ich sammle seit meiner Kindheit Hauswurze und hatte inzwischen ca. 12 verschiedene Sorten in über Tausend Blumentöpfen angesammelt. Endlich konnte ich ihnen einnen permanenten Platz geben. Zusätzlich kaufte ich Kakteen und andere trockenresistente Pflanzen wie die Mittagsblume und die Yucca hinzu. Ich kann die Online-Shops kakteengarten.de, kakteen-haage.de und uhlig-kakteen.de empfehlen, dort gibt es eine große Auswahl an Kakteen mit angegebener Winterhärte. Einige Kakteen vertragen keine Nässe im Winter, weshalb sie direkt an der Hauswand am besten aufgehoben sind. Ansonsten habe ich diverse heimische Sedumarten für die Insekten und ein paar Yuccas als Deko gesetzt.

Auf dem Foto ist der Cylindropuntei whipplei zu sehen, der den Winter gut überstanden hat. Ich habe auch Feigenkakteen, deren Blätter und Früchte essbar sind. Schon nach einem Jahr wachsen die Pflanzen kräftig und haben schon kleine Polster ausgebildet. Obwohl das Beet von früh bis nachmittags pralle Sonne abbekommt, musste ich im Sommer im ersten Jahr nur alle zwei bis drei Wochen gießen. Das Beet hat mir so gut gefallen, dass ich es sogar noch erweitert habe.

Nach zwei Jahren haben bei mir die ersten Kakteen geblühlt. Es sind alle Pflanzen prima angewachsen und bilden zusammenhängende Polster. Es kommt nur wenig Unkraut durch und durch die aufgelockerte sandige Erde kann man es einfach per Hand raus ziehen.


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