Auf Lenins Spuren in Bender

Transnistrien, Januar 2023

Mein Ausflug nach Bender begann mit einer Fahrt im Oberleitungsbus Nr. 13. Diese Oberleitungsbuslinie verbindet die beiden Städte Tiraspol und Bender. Die Fahrt kostet sechs Rubel. Es fährt immer ein Fahrkartenverkäufer im Bus mit. Beim Umsteigen muss man ein neues Ticket lösen, was bei einem Preis von umgerechnet 30 cent immer noch recht günstig ist. Die Busse in Bender fahren schon seit Jahrzenten elektrisch, ich frage mich, warum wir in Deutschland nicht mehr dieser Oberleitungssystem haben. In Bender fahren fast alle Buslinien (mit ein Paar Abzweigungn) eine große Rindroute durch die Stadt. Dies bietet eine prima Möglichkeit, so die Stadt zu erkunden.
Das erste Highlight meines Ausflugs war eines der vielen Kriegsdenkmäler mit Hammer und Sichel. Nach zwei Tagen in Transnistrien habe ich bereits so viele Sowjetische Denkmäler gesehen, dass ich sehr gut verstehen kann, dass man diese zwangsläufig irgendwann ignoriert.
Ein weiteres Highlight meines Ausflugs war der Besuch der Festung von Bender. Die restaurierten Kanonen waren beeindruckend und ich wollte gerne mehr über die Festung erfahren. Leider war am zweiten Weihnachtstag alles geschlossen, nur ein paar Handwerker krxelten oben auf einem Burgturm herum und reparierten das Dach.
Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit, die ich besucht habe, war die Kanonenkugel des Baron von Münchhausen. Laut Legende startete er von hier aus seinen berühmten Flug auf der Kanonenkugel. In Gedenken an diese wohl bekanteste seinerLügengeschichten, steht hier eine überdimensionale Kanonenkugel ausgestellt.
Das Turmzimmer der Burg konnte ich leider nur von außen begutachten, da gerade Sanierungsarbeiten stattfanden. Es war jedoch immer noch interessant zu sehen, wie es aussah. Ich wäre gerne in die Burg hinein gegangen und kann es jedem nur empfehlen, Bender mal einen Besuch abzustatten.
Als letzten Ort besuchte ich einen verlassenen Freizeitpark am Rande der Stadt. Das rostige Riesenrad im Park erinnerte mich irgendwie an Prypjat bei Tschernobyl. Es ist eine traurige Erinnerung daran, dass alles vergänglich ist.
Ich habe auch ein Foto von unten gemacht, die Gondeln des Rades quitschten immer, wenn eine Windböhe kam. Es war schade zu sehen, dass es nicht mehr fährt. Wie es wohl früher war, als es noch in Betrieb war und Menschen lächelnd und fröhlich herumfuhren. Ich hoffe, dass Transnistrien und Moldawien irgendwann Frieden finden können und es in der Region wirtschaftlich wieder bergauf geht. Mit diesen gemischen Gefühlen verlies ich das Land wieder und machte mich auf den Weg zurück nach Chisinau.

Karte von Bender:

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