Ein Moorbeet anlegen

Zum Auffangen des Regenwassers von der Dachrinne habe ich ein kleines torffreies Moorbeet gebaut. Dieses pflegeleichte Beet speichert bis zu 2m³ Wasser und bietet eine Wasserstelle im Garten sowie Torfmoos als Nistmaterial für Vögel.

Um das Moorbeet anzulegen, habe ich eine Mauer aus alten Ziegelsteinen gebaut, die etwa 80 cm tief ist. Diese Mauer dient als Begrenzung und verhindert, dass das umliegende Erdreich abrutscht. Man kann aber auch einfach einen normalen Gartenteich mit steilen Erdhängen bauen.
Ein Moorbeet ähnelt einem Gartenteich, jedoch mit einer speziellen Ausrichtung. Es ermöglicht das Wachstum von moorartigen Pflanzen und bietet einen einzigartigen Lebensraum im Garten. Das Beet hat ein Volumen von knapp drei Kubikmetern und sollte somit ohne Gießen gut über den Sommer kommen.
Die Folie spielt eine wichtige Rolle, indem sie das Regenwasser im Moorbeet hält. Da sich das Beet an einem sonnigen Standort direkt unter der Dachrinne befindet, gelangt viel Regenwasser in das Beet und sorgt für eine natürliche Bewässerung. Ich habe eine 4x3 Meter große Kautschukfolie verwendet, da diese sehr robust und langlebig ist.
Für die Pflanzen habe ich 20 Mörtelkübel vorbereitet, die verkehrt herum im "Teich" platziert wurden. Diese Kübel dienen als Wasserspeicher.
Die moorartigen Pflanzen vertragen nur kalkfreies Wasser, sprich Regenwasser. Der Boden im Moorbeet ist nährstoffarm, um den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden.
Die Kübel sind mit einer Mischung aus 25% Rindenmulch, 25% Pinienrinde und 50% Kokosfaser als Substrat bedeckt. Dieses Substrat bietet den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen. Pinienrinde und Kokosfasern sind leicht säuerlich, dies reicht für die meisten Moorpflanzen aus. Da Pinienrinde relativ teuer ist, habe ich sie mit normalem Rindenmulch vermischt. Kokosfasern gibt es relativ günstig als große Ballenware als Einstreu für Pferdeställe zu kaufen
Als Bodendecker im Moorbeet habe ich verschiedene Sphagnummoose verwendet. Sie tragen zur Feuchtigkeitsspeicherung bei, verhindern dass der Boden austrocknet und verleihen dem Beet eine schöne grüne Textur. Zusätzlich sorgen sie beim Absterben für einen sauren Boden.
Einen großen Mörtelkübel habe ich als Anzuchtstation für empfindliche Moorpflanzen umfunktioniert. Aus Kanthölzern habe ich ein Gestell gebaut und dieses mit alten zurechtgesägten Dachlatten beplankt. Diesen Moorkübel habe ich mit verkehrtherum platzierten Blumenkübeln als Wasserspeicher und einem PE-Rohr zum Gießen ausgestattet, bevor ich ihn mit Substrat gefüllt habe.
Das Fettkraut ist eine der faszinierenden fleischfressenden Pflanzen, die im Moorbeet gedeihen. Sie fängt Insekten mit ihren klebrigen Blättern ein. Neben den faszinierenden fleischfressenden Pflanzen, die übrigens in Deutschland heimisch sind, habe ich auch viele Moorpflanzen aus der sibirischen Tundra wie Maibeere, Zwergbirke und sibirisches Wollgras in meinem Moorbeet gepflanzt. Diese Pflanzen sind perfekt an die Bedingungen eines Moores angepasst.
Ein weiteres Highlight im Moorbeet ist der Sonnentau, welcher ebenfalls in Deutschland heimisch ist. Noch ist Platz in dem Moorbeet und ich werde es im Laufe des Jahres mit weiteren Pflanzen füllen.

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