Totholzhecke anlegen

Eine Totholzhecke bietet Lebensraum für Insekten, Vögel, Igel und andere kleine Tiere und eignet sich gleichzeitig prima, um schnittgut im Garten zu verräumen und dient als sofortiger Sichtschutz für alle die nicht warten können, bis eine herkömmliche Hecke wächst.

Für die Totholzhecke:

Werkzeug:

Zeitaufwand: etwa ein Tag

Nachdem bei mir einige alte Tannen wegen Kanalarbeiten gefällt werden mussten, war klar, dass ich die Situation nutzen und das Stück Garten ökologisch sinnvoll umgestalten wollte. Die Krone der Bäume hatte eh viel Schatten geworfen, ohne dass der Standort eigentlich dafür geeignet war – sie gehören eher ins Gebirge. Also habe ich von den Stämmen etwa zwei Meter stehen lassen, um sie als Pfsten für eine Totholzhecke zu verwenden. Eine Totholzhecke besteht aus zwei Reihen an Pfosten und dazwischen Schnittmaterial aus dem Garten. Eine Reihe hatte ich also schon, jedoch mit zu großen Abständen und ich brauche noch eine zweite Reihe, um die Zweige dazwischen schlichten zu können.

Aus dicken Ästen habe 3 Meter lange Pfosten zurechtgesägt. Um diese besser in die Erde zu bekommen, habe ich sie mit einer Säge unten spitz zugesägt. Jeden zweiten Pfosten habe ich aus Weidenholz gefertigt, damit daraus mal Kopfweiden wachsen können.

Zwischen die Stümpfe der alten Tannen habe ich im Abstand von etwa 1 bis 1,5 Metern mit dem Erdbohrer etwa 50 cm tief in die Erde vorgebohrt.

Die Pfähle habe ich anschließend mit der Pfahlramme eingeschlagen. Damit sie stabil stehen, habe ich sie ca. 70-80 cm tief eingeschlagen.

In den Zwischenraum kam alles, was der Garten so hergab: Äste vom letzten Heckenschnitt, Zweige, grobes Schnittgut und ein paar dickere Stücke Stammholz. Das Material habe ich grob geschichtet – wichtig ist, dass es etwas luftdurchlässig bleibt. So entsteht ein strukturreicher Lebensraum für Igel, Eidechsen, Wildbienen, Käfer und viele andere nützliche Tierarten.

Nach einem Tag Arbeit war die Hecke aufgebaut und machte direkt einen erstaunlich aufgeräumten Eindruck – obwohl sie komplett aus „Abfall“ besteht. Die Kombination aus alten Baumstümpfen und der Totholzhecke bildet jetzt ein Rückzugsort für Tiere und bietet gleichzeitig einen guten Sichtschutz zwischen dem Fußweg und dem Haus.

Im Sommer sieht man kaum noch hinein: Gleich im ersten Frühling haben Vögel in der neuen Benjeshecke gebrütet. Auch ästhetisch passt sie gut ins Gesamtbild, jetzt muss nur noch der Efeu drüber wachsen. Die Weiden haben auch schon ausgetrieben. Ich bin gespannt, welche Arten sich hier in den nächsten Jahren ansiedeln werden – der Anfang ist gemacht.


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