Thermalquellen, Canyon & Osmanische Brücke

Albanien, August 2023

Ein Canyon, durch den man wandern kann, spektakuläre Aussichten, eine alte osmanische Brücke und Thermalquellen alles an einem Ort? Willkommen an der Lëngarica-Schlucht in Albanien.
Um zur Schlucht zu gelangen, fährt man ab der Stadt Përmet bis zur Ortschaft Petran entlang des Flusses Vjosa (auch Aoos genannt) richtung Südosten. Von dort sind es noch 6,2 km entlang der Kengarica. Man kann auch mit dem Bus bis Petran fahren oder Trampen, was aufgrund der Beliebtheit des Ortes relativ einfach ist.
Entlang des Vjosa befinden sich mehrere alte Hängebrücken, in mehr oder weniger gutem Zustand.
Am und im Canyon gibt es insgesamt acht mehr oder weniger warme Thermalquellen. Die größten zwei Quellen befinden sich direkt am Eingang zum Canyon. Diese werden auch am meisten besucht. Zwei weitere befinden sich beidseitig an der osmanischen Brücke. Die nächsten zwei Thermalquellen befinden sich je fünf Minuten Fußmarsch entfernt auf der linken Seite des Canyons, diese sind jedoch nicht so warm. Die letzte Quelle befindet sich weitere 5 Minuten entfernt auf der rechten Seite und ist angenehm warm, um längere Zeit im Schwefelwasser zu verbringen. Eine detailierte Beschreibung der Thermalquellen bietet das Paper "Hypogene Karst in the External Albanides and its pronounced geomorphical effect" von 2022.
Nach der letzten Thermalquelle beginnt der Canyon erst so richtig. Die Felsen werden immer schmaler und höher und man muss seine Wanderschuhe gegen Bageschlappen oder Wasserschuhe tauschen oder barfuß gehen. Das Wasser ist angenehm frisch und eine willkommene Abkühlung von der sommerlichen Hitze. Man kann etwa zweieinhalb Stunden durch den Canyon waten.
Ich hatte meine Wasserschuhe vergessen, weshalb ich die Wanderung barfuß machte. Das Wasser ging mir maximal bis zu den Oberschenkeln. Auf halber Strecke teilt sich der Canyon, nach rechts geht es zu einem kleinen Wasserfall, der jedoch aufgrund der Trockenheit ausgetrocknet war. Nach links geht der Canyon weiter bis zu einem Staudamm.
Nach insgesamt etwa zweieinhalb Stunden erreicht man den Staudamm, von hier aus kann man den Canyon verlassen. Meine Füße waren schon ganz durchweicht von dem Wasser und ich wünschte, ich hätte Wasserschuhe dabei gehabt. Zum Glück konnte ich nun meine Wanderschuhe wieder anziehen. Es gibt zwei Wanderwege, je einen auf den beiden Seiten des Canyons.
Der Weg auf der Südseite ist wesentlich besser markiert und bietet einen schönen Ausblich an der Stelle, an der sich der Canyon teilt. Am Parkplatz standen mehrere Wohnwägen, wir waren jedoch die einzigen mit Zelt. Wir haben gewartet, bis die Tagestouristen gingen und dann an der fünften Thermalquelle im Canyon das Zelt aufgebaut. Ab halb neun abends hatten wir das Thermalbecken ganz alleine. Man kann nachts einfach ein warmes Bad nehmen und dabei die Milchstraße beobachten.

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