Babica See und Ledenica Höhle

Bosnien und Herzegowina, August 2023

Die Pećina Ledenica ist eine Tropfsteinhöhle im Kalksteinmassiv von Stražbenica im Gebiet des Dorfes Resanovci. Sie ist Teil eines der größten Höhlensysteme in Bosnien und Herzegowina. Etwa 2,5 Kilometer von der Hauptstraße Bosansko Grahovo-Drvar entfernt, und etwa 800 Meter von der Straße Richtung Lička Kaldrma, liegt die Pećina Ledenica. Der Begehbare Teil erstreckt sich über 697 Meter mit einer Fläche von 8.477 Quadratmetern. Man schätzt, dass die Höhle etwa 20 Kilometer lang ist.
Der Name Ledenica, was auf Bosnisch "Eishöhle" bedeutet, verdankt die Höhle den eisigen Formationen, die sich im Winter im Eingangsbereich bilden und teilweise bis August erhalten bleiben. Als wir in die Höhle hinab stiegen, wurde es merklich kühler. Eiszapfen konnten wir jedoch ende August keine sehen. Die Pećina Ledenica ist in 14 Hallen unterteilt, darunter die Hallen "Tamni vilajet", "Četvrte krajiške brigade", "Mramorna", "Šarena", "Dvorana stogova", "Jezerska" und andere. Hier findest du eine erstaunliche Vielfalt an Höhlenformationen, von Stalaktiten und Stalagmiten.
Die Höhle wurde 1965 unter Schutz gestellt und für Touristische Zwecke ausgebaut. Während und nach dem Krieg wurden die Beleuchtung und viele Metallteile geplündert. Die Höhle kann heute auf eigene Faust erkundet werden. Ein Verein kümmert sich um die Instandhaltung des Wanderweges zur Höhle. Die Mitnahme einer starken Taschenlampe und festem Schuhwerk ist empfehlenswert. DIe alten Wege sind großteils noch vorhanden, jedoch ist es teilweise sehr rutschig und einige Bretter sind sehr morsch.
Trotz der Trockenheit dieses Jahres tropfte es überall und es gab sogar mehrere kleine Wasserbecken in der Höhle. Das Wasser ist so klar, dass man es auf dem ersten Blick teilweise gar nicht sieht.
Die Höhle sieht auch unter UV-Licht beeindruckend aus, da viele Tropfsteine Fluoreszierend sind. Durch eingelagerte Mineralien leuchten manche Tropfsteine, wenn man sie mit UV-Licht bestrahlt.
In der Nähe von Lički Tiškovac, einem kleinen Bauerndorf an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina liegt ein wahrer verborgener Schatz – der Babica Jezero. Dieser kreisrunde Bergsee erstrahlt in einem einzigartigen Blaugrün, dessen Farbintensität je nach Lichteinfall variiert. Sein kristallklares Wasser ist erfrischend und einladend. Jedoch nicht der Weg dorthin. Von der Höhle kommend braucht man gut eine Stunde (mit dem Auto) auf einem schmalen Feldweg durch den Buchenwald und durch die hügelige Berglandschaft. Meiner Meinung bietet sich die Strecke sehr gut für den Fahrradurlaub an.
Durch das Tal sollte eigentlich mal eine Autobahn gebaut werden, was jedoch durch den Zerfall Jugoslawiens nie verwirklicht wurde. Die Erdarbeiten und einige Brücken wurden bereits fertig gestellt und stehen nun wie deplaziert in der Landschaft. Um zum See zu gelangen, muss man sein Auto am Rand des Feldwegs stehen lassen und zu Fuß die Grenze überqueren, welche in der Mitte des Tals verläuft. Ein verlassener Schlagbaum auf einer Kuhweide trennen die beiden Länder. Von der Ortschaft sind es knapp 15 Minuten Aufstieg zum See. Dieser bietet sich gut zum Schwimmen an. Das Ufer ist steil abfallend und das Wasser hatte etwa Freibadtemperatur.

Weitere Artikel

© Veit Götz 2012 - 2024
Impressum
Datenschutz
Statistiken
Spenden